Es ist Winter, da darf gestrickt werden – 6 Tipps für Anfänger

Es ist Winter- da ist es manchmal auch kalt und wenn du auch nicht so gerne Mützen magst wie ich brauchst du ein Stirnband. Am besten selbst gemacht.
Und wenn du wie ich, seit Jahrzehnten nicht gestrickt hast und damit auch auf Stricklevel 0 wie -alles vergessen oder nie gelernt- bist, ist ein Stirnband genau das richtige. Denn es geht schnell, ist einfach und erfolgversprechend. (Okay, zugegeben, letztes Jahr habe ich auch ein Stirnband gestrickt – das könnt ihr hier sehen – aber seit dem auch auf dem Level stehen geblieben)

Damit auch du, wie ich Level 0 überwinden kannst, habe ich dir 6 einfache Tipps zusammengestellt wie du schnell zum ersten kleinen Erfolg kommen kannst.

1. Benötigte Materialien
Eigentlich braucht man zu Beginn zum Üben nur die

Stricknadeln und Wolle (auf der Wolle sind immer Empfehlungen für die richtige Nadelstärke angegeben). Wenn du dein erstes Projekt angehst empfehle ich dir noch
eine Wollnadel * um das Strickstück am Ende zusammen zu nähen,
ein Maßband zum Ausmessen der Maschenprobe und der Länge des Strickstücks,
Maschenmarkierer damit kannst du dir Zeichen setzen, z.B. jede 5. Reihe,
eine Häkelnadel um Maschen aufzufangen
und wenn du wie ich eine Box wild gemischt mit Nadeln von Mama und Oma bekommen hast empfehle ich dir noch ein Nadelmaß für Stricknadeln.

2. Schau dir Videos an
Ich kann dir die Videos von Redaktion Hug von Veronika Hug empfehlen. Sie erklärt sehr ruhig und unaufgeregt alle möglichen Techniken rund ums Stricken und Häkeln. Für den Anfang reicht dieses eine Video völlig aus. Hier wird erklärt, wie man  Maschen aufnimmt, rechts strickt, links strickt und Maschen abkettelt.

Noch ein zusätzlicher Tipp: Stell die Geschwindigkeit runter, so kann man die Schritte noch besser nachvollziehen.

3. Achte auf die Wollempfehlung
Etwas, was ich schnell bemerkt habe und für Frustration sorgen kann ist, die Wahl der Wolle. Diese ist sehr entscheidend für deinen Projekterfolg. Wenn du nach Anleitung strickst, was ich dir für den Anfang empfehlen würde, halte dich an die dort angegebene Empfehlung. Ein Gefühl für Wolle also Stärke und Lauflänge habe ich nicht, aber ich denke, dass sich das mit der Zeit entwickeln wird.

4. Probiere  unterschiedliche Nadeln aus
Es gibt so viele verschiedene Nadeltypen und Materialien. Am gängigsten sind wohl das Nadelspiel (bestehend aus 5 einzelnen Nadeln) sowie die Rundstricknadel. Diese gibt es jeweils aus Holz, Bambus, Aluminium und relativ neu sogar aus Kunststoff.
Ob Nadelspiel oder Rundstricknadel entscheidet meist das eigentliche Nähprojekt. Welches Material die Nadeln haben sollte, richtet sich nach deinem persönlichen Gefühl in der Handhabung aber auch nach deiner Strickweise (locker oder fest – siehe -4. Maschenprobe). Da ich eher locker stricke und bei Bambus ein gutes Gefühl in der Hand habe, sind die Bambus Rundstricknadeln von Prym momentan meine Favoriten. Die neuen Prym Ergonomics Stricknadeln aus Kunststoff haben mir auch ganz gut gefallen (hier hatte ich nur leider nicht die richtige Größe für mein Projekt). Die sind so unfassbar leicht und liegen ganz angenehm in der Hand.

Welchen Durchmesser die Nadel haben soll wird entsprechend in der Anleitung beschrieben und richtet sich auch nach Wolle sowie nach deiner Strickweise (locker oder fest – 4. Maschenprobe).

Stricknadeln

5. Mach unbedingt eine Maschenprobe!
Bei meinen ersten Strickprojekten habe ich keine Maschenprobe gemacht. Da ich ohne Anleitung gestrickt habe, wusste ich auch nicht worauf ich achten muss. Bei der Maschenprobe testest du quasi wir fest oder locker du strickst bzw. stricken solltest, damit am Ende auch die gewünschte Länge und Breite herauskommt. Meistens werden die Maschenproben 13 x 13 cm. Wie viele Maschen und Reihen du hierfür benötigst und welche Nadelstärke du verwenden sollst, wird jeweils in der Anleitung beschrieben bzw. ist auf der Wolle vermerkt.

Durch die Maschenpobe habe ich festgestellt, dass ich eher etwas locker stricke und habe die Projekte daher mit einer dünneren Nadel gestrickt. Entsprechendes gilt andersrum.

6. Fange mit kleinen, einfachen Projekten an
Jetzt kann es eigentlich losgehen. Starte am besten mit kleinen Projekten, diese fördern die Motivation und führen schneller zum Erfolg. Da man ja meist zur kälter werdenden Jahreszeit mit dem Stricken beginnt bietet sich ein Stirnband perfekt an.

Buchtipp
Ich habe die beiden Stirnbänder aus dem Buch „Stirnbänder Stricken“ von Susanne Müller (@paulastrickt) gestrickt. Ich würde am liebsten alle Modelle aus Ihrem Buch stricken, aber so viele Stirnbänder kann ich gar nicht tragen und so oft ist es auch gar nicht so kalt. In dem Buch gibt 20 verschiedene Modell von leicht über mittel bis schwer. Für jedes Modell gibt es Woll- und Nadelempfehlungen. Da einige Modell für Anfänger sind, ist das Buch denke ich auch insgesamt gut für Anfänger geeignet. Da ich vorher noch nie mit einer Anleitung gestrickt habe, war das lesen dieser zu Beginn eine kleine Herausforderung. Ich hatte mich jedoch schon darauf eingestellt, das gestrickte mehrfach wieder aufzuziehen – dem wurde auch so. Das mag vielleicht müßig klingen, aber ich wollte es gerne „perfekt“ stricken und außerdem lernt man dadurch sehr viel.

Ich habe übrigens die Modelle Alva (oben) und Sveja (unten) gestrickt. Ich habe mich an die Wollempfehlungen gehalten die im Buch angegeben waren, nur eine dünnere Nadel gewählt und bin damit sehr gut zurecht gekommen.

Ich hoffe ich konnte dich nun auch dazu motivieren mit dem Stricken anzufangen und du bist schon auf dem Weg um Wolle und Nadeln für deine erste Maschenprobe zu besorgen. Mich hat das Strickfieber auf jeden Fall total erwischt und als nächstes möchte ich mich gerne mal an Socken und/oder einem simplen Cardigan wagen.

Nun wünsche ich euch schöne, kreative und ruhige Weihnachten.

Laura

* Material wurde mit von Prym zur Verfügung gestellt.

 

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